Enivrance

Enivrance

Ivan Paduart – mit 10 Jahren sitzt der 1967 geborene belgische Pianist und Komponist zum ersten Mal am Klavier, mit 17 entdeckt er den Jazz für sich – und seitdem erklimmt er stetig Stufe um Stufe der Karriereleiter, heimst wichtige Preise ein und gilt in der internationalen Jazzszene längst als feste Größe. Seine beiden Mitstreiter dieses Albums Enivrance, Philippe Aerts (bass) und Hans van Oosterhout (drums), haben ihn schon 2013 auf seinem letzten Album „Ibiza“ (Mons Records MR 874 545) begleitet. Die drei Künstler sind seit mehr als 25 Jahren musikalisch verbunden – zusammen sind sie unter anderem mit Toots Thielemans, Philip Catherine, Richard Galliano, Tom Harrell, Sylvain Luc, Bert Joris, Tierney Sutton und Olivier Ker Ourio getourt und im Studio gewesen. Enivrance ist für Ivan Paduart die logische Fortsetzung seines Albums „Ibiza“ – gleiche Besetzung, gleicher musikalischer Ansatz. Und doch ist es ein höchst individuelles, eigenständiges Werk geworden. Im Laufe eines Jahres komponiert Paduart fünfzehn Stücke, seine neun Favoriten wählt er für dieses Album aus. Und folgt mit jeder dieser Kompositionen seinem konstanten Leitmotiv: „Melody first!“ Schon immer habe er versucht, mit seiner Musik „zuerst das Herz und weniger den Geist zu erreichen und dennoch beide zu stimulieren“, so Paduart selbst. Nicht Effekthaschereien und „sexy Tricks“ bedient er sich – vielmehr gelingt es ihm mit puren, scheinbar simplen Melodielinien, angereichert mit komplexen Harmonien, sein hochgestecktes Ziel zu erreichen. Mit Enivrance gelingt ihm bravourös ein weiteres Kapitel musikalischen Storytellings. Jede der neun Eigenkomposition erzählt ihre eigene Geschichte – sensibel, humorvoll, sehr persönlich und musikalisch virtuos. Ivan Paduart wirft ihm Folgenden kleine verbale Streiflichter auf jeden seiner Tracks: Eruptions: „Als erstes Stück habe ich das lyrischste ausgesucht. Ein Song, wie dafür gemacht, den ganzen Tag unbewußt im Gedächtnis haften zu bleiben. Die Melodie ist so geradlinig und pur, mit einer leichten Steigerung im Verlauf des gesamten Melodiebogens – Piano und Schlagzeug werden zum Schluß hin nahezu wahnwitzig... Der Titel ist inspiriert vom Spiel des Drummers Hans Van Oosterhout – sehr fließend und mit eruptiven Passagen erinnert er an die Wellenstruktur des Ozeans...“ Boyhood: „Ich mag 5/4 beats – hierin stecken für mich eine ganze Reihe verschiedener Möglichkeiten, Akzente zu setzen, das musikalische Thema bleibt offen und in ganz eigener Weise unberechenbar. Ich habe das Stück benannt, kurz nachdem ich den Film „Boyhood“ gesehen habe – meine Gedanken drehen sich dabei um die Themen Freiheit und eine rhythmisch zu betrachtende Vergänglichkeit des Seins...“ Paresse infinie (unlimited laziness): „Der Titel regt dazu an, inne zu halten, bewußt und langsam durchzuatmen und jeglichen Stress draußen zu halten. In der Tat der einzig richtige Weg, eine Ballade wahrhaft zu genießen...“ Molo Molo (not too fast): „Dieser Titel hat einen ganz wunderbaren und romantischen Bezug: das erste Date mit meiner späteren Frau in einem Restaurant. Nachdem ich sie geküsst hatte, sagte sie zu mir „ooookay – aber „molo molo“...!“ Dreams ago: „Diese ganze Komposition ist wie ein Patchwork aus unvorhersehbaren Teilen, ein Ritt vom Meer bis in die Berge, ein bisschen abstrakt – so wie Träume eben sind...“ Archipels: „Ich habe schon immer eine Vorliebe für kleine Inseln gehabt – (besonders die Balearen haben es mir angetan) – diese Inseln lassen mich noch einmal von all den verrückten Reisen träumen, die schon Jahrzehnte zurück liegen...“ Enivrance: „Dieses Wort ist meine Schöpfung und basiert auf dem französischen Verb „enivrer“, was soviel heißt wie „auf eine sehr poetische Weise betrunken werden“. Und das nicht nur speziell vom Alkohol, sondern es kann ein Parfum sein, das dich betört oder auch ein anderer Duft, eine Musik, eine Landschaft...“ Sabayon: „Ich bin einfach verrückt nach diesem Dessert...“ Lambertinade: „Lambert“ ist der Nachname meiner Frau und das Stück gleichzeitig eine Widmung an sie. Sie liebt klassische Musik – also schenke ich ihr diese Komposition „ à la Schumann“. Romantisch und lyrisch...“ Dies nur als Teaser, als Storyboard zu Enivrance – der Roman, das große Kino erschließt sich beim Hören...!

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